Spätestens zwei Stunden nach einem Spiel sollten Spitzenfussballer ihre Batterien mit einer Mahlzeit wieder aufladen. Da dies bei längeren Transferzeiten nicht immer möglich ist, serviert Nationalmannschaftskoch Emil Bolli unseren Nati-Kickern jeweils im Mannschaftsbus seine «Lasagne alla Mamma».

Am 5. September spielt die Schweizer Nationalmannschaft in Basel ihr vorentscheidendes WM-Qualifikationsspiel gegen Griechenland. Nur vier Tage später tritt die Equipe von Ottmar Hitzfeld in der lettischen Hauptstadt Riga an. Nicht nur für die Spieler, auch für Nati-Koch Emil Bolli sind dies intensive Tage. Er muss dafür sorgen, dass die Spieler optimal verpflegt sind, was auch eine gute Organisation notwendig macht. Nach dem Spiel sollten die Spieler so schnell wie möglich, spätestens aber zwei Stunden nach dem Schlusspfiff, verpflegt sein.

Deshalb kocht Bolli im Schweizer Mannschaftshotel in Basel, dem Swiss Hotel, seine bei den Spielern sehr beliebte «Lasagne alla Mamma». Diese wird anschliessend in Wärmebehältern aufbewahrt und ist bereits bei der Fahrt mit dem Mannschaftsbus ins Stadion mit an Bord. So können sich die Spieler und auf Wunsch auch der Staff nach der Partie während des Transfers ins Nationalmannschaftscamp nach Feusisberg umgehend verpflegen.

Kleine Zwischenfälle

In den allermeisten Fällen verläuft diese Mahlzeit auf vier Rädern ohne Zwischenfälle, aber es gibt Ausnahmen. Der Fahrer des Mannschaftsbusses möchte zwar, dass Bolli seine Lasagne erst auf der Autobahn serviert, da es bedingt durch Pressetermine, Verletzungen oder Dopingproben aber dauern kann, bis alle hungrigen Mäuler gleichzeitig gestopft werden können, serviert Bolli nach Wunsch auch vor der Autobahneinfahrt. Dabei ist er auch schon mal über eine Kiste gestolpert und – mit einer Lasagne in der Hand – gestürzt. Aber nichts passiert – die Spieler waren schnell zur Stelle, und halfen unserem Nati-Koch wieder auf die Beine.

Scherben bringen Glück

Eine etwas unkonventionelle Ankunft in Feusisberg erlebte das Team nach einem Spiel an der UEFA EURO im vergangenen Jahr. Weil Bolli das Geschirr im Bus aus Versehen nicht richtig gesichert hatte, schepperten und krachten die Teller in der letzten Kurve vor dem Panorama Resort & Spa die Treppe zur hinteren Türe des Mannschaftsbusses hinunter. So hatte sich das Hotel die Rückgabe der Teller mit Bestimmtheit nicht erhofft, aber für das nächste Mal soll gelten: Scherben bringen Glück!

(13.08.2009 – Patrick Gunti für SFV Fan Club)