WM Südamerika Teil 2

In gut fünf Monaten erfolgt in Südafrika der Anstoss zur FIFA FussballWeltmeisterschaft 2010™. Nicht nur im Gastgeberland, sondern natürlich auch beim SFV und bei Nationalmannschafts-Koch Emil Bolli laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Anfang Dezember weilte Bolli vor Ort im Schweizer Mannschaftshotel.

Während die offizielle SFV-Delegation zur Auslosung der WM-Gruppen nach Kapstadt flog, ging die Reise für Bolli nach Johannesburg, wo er sich noch gleich am Tag der Ankunft um die Fleisch-Beschaffung für die Schweizer Delegation während der WM-Endrunde kümmerte – und dabei seine guten Kontakte nutzte: An der Gastronomiemesse JGEHO in Basel hatte sich Bolli mit Philip Loosli getroffen, der Scampi aus Südafrika importiert, welche sein Vater in Südafrika exportiert. Dessen Frau wiederum vertreibt in Umgebung von Johannesburg Fleisch des Schweizer Metzgers Beat Reichmuth. Der Schwyzer betreibt in Kapstadt eine Grossmetzgerei und stammt ursprünglich – Zufall oder nicht – aus dem gleichen Dorf wie Emil Bolli. Für Fleisch von bester Qualität wird also gesorgt sein.

Gedrängtes Programm

Gleichentags traf sich Bolli um 15.00 Uhr am Flughafen von Johannesburg mit TeamManager Philippe Ebneter und Medienchef Marco von Ah, die aus Kapstadt angereist waren. Zu Dritt ging die Reise weiter ins Schweizer WM-Quartier «Emerald Resort & Casino» in Vanderbijlpark, wo die Delegation bereits um 18.00 Uhr mit Hotel-Management und Küchenchef über die letzten infrastrukturellen Details verhandelte.

Mit der Küchen-Infrastruktur zufrieden

Emil Bolli liess sich von Emerald-Küchenchef Ralph die Küche zeigen, und was er zu sehen bekam, stellte ihn auch zufrieden. Zwar ist die Infrastruktur nicht mehr auf dem neusten Stand, aber ein Umluftofen ist vorhanden und Bolli zeigt sich überzeugt, dass er in dieser Küche «in Topform» sein wird. Einzig im Bereich der Kühlräume sind noch Verbesserungen vorzunehmen, was aber bis zum Beginn der WM-Endrunde erledigt sein wird.

Gute Qualität der Lebensmittel

Keine Probleme hat Bolli bei der Qualität der Lebensmittel ausgemacht, jedoch dürfte die Beschaffung von Fisch in der gewünschten Qualität sehr schwierig werden. Hingegen ist Qualität von Früchten und Gemüse einwandfrei und auch die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist gesichert.

Familiäre Unterstützung

Während Bolli bei den Auslandtrips der Nationalmannschaft alleine arbeitet, wird er in Südafrika Unterstützung erhalten – und zwar familiäre. Alle drei Kinder des Spitzenkochs sind in die Fussstapfen ihres Vaters getreten, und so wird Bolli während der Wochen in Südafrika von seiner jüngsten Tochter Manuela unterstützt, die derzeit gerade die Hotelfachschule in Thun absolviert. Ausserdem kümmern sich im Emerald Palace auch der Sous-chef sowie zwei bis drei noch zu bestimmende Angestellte um das kulinarische Wohl der Schweizer Delegation.

Noch weiss Bolli nicht, in welchen Hotels an den Spielorten er zum Einsatz kommt. Die Schweizer Nati bestreitet ihre drei Vorrundenspiele in Durban, Port Elizabeth und Bloemfontein. Team-Manager Philippe Ebneter wird im Frühling die von der FIFA vorgeschlagenen Hotels rekognostizieren, seine Empfehlungen abgeben und die Kontaktadressen der jeweiligen Food-Verantwortlichen an Bolli weitergeben, der diese umgehend kontaktieren wird.

Nach drei Tagen in Südafrika kehrte Bolli zufrieden in die Schweiz zurück – allerdings nicht nach Hause, sondern zurück ins Hotel Bern, wo es ein Essen für 280 Personen im nicht weit entfernten Bundeshaus vorzubereiten galt.

 

(Patrick Gunti für SFV Fan Club – Januar 2010)